So, hiermit verabschiede ich mich vorerst offiziell hier aus der Meldestation mexikanisches Hochland. Wer weiss, vielleicht schreibe ich ja in Deutschland auch ein bisschen weiter - mittlerweile verspuere ich ja bereits krankhafte Zwaenge, meine hochspannenden "Erlebnisse" aufzuschreiben.
Die erste Haelfte ist also vorbei. Wahnsinnig schnell gegangen ist das! Alles in Allem waren es echt gute 3 Monate, und ich bin immer noch wahnsinnig froh, dass ich her gekommen bin. Diese Geschichte hier ist mal wieder eines dieser lebenswandelnden Erlebnisse, dessen Effekte wahrscheinlich fuer immer spuerbar sein werden. Hah! Ich hab mir schon ein bisschen was von der mexikanischen Dramatik angewoehnt.
Gottseidank hab ich bei TE gekuendigt, das hab ich tatsaechlich noch keinmal ernsthaft bereut, und gottseidank weiss ich endlich, dass das Unterrichten der richtige Beruf fuer mich ist. Hat ja lang genug gedauert, bis ich da mal draufgekommen bin. So sehr es mich auch oft nervt, Leuten was beibringen zu koennen ist einfach cool. Eine "dankbare" Aufgabe. Ich hoffe nur, dass es in Deutschland auch so viel Spass macht.. (Manchmal passieren so lustige Szenen, da fuerchte ich allerdings, dass sie mich fuer komplett wahnsinnig halten. Wie gestern, als ich den Jungs die Bedeutung von "...und zwar" sehr abstrakt erklaeren wollte und mich dann ueber meine eigene planlose Erklaerung so totgelacht hab, dass ich nicht mehr weiter sprechen konnte... Naja,
ausserdem hab ich hier - abgesehen von den Schuelerchen - ein paar echt gute Leute kennen gelernt, vor allem Sergio und Pau,
natuerlich ist es manchmal zum Verzweifeln hier, vor allem das mit dem Eingesperrtsein, oder mein Stundenplan, oder das Pferd (heute wieder von 13:00 bis 15:00 arrgh), oder wenn ich meine einzige Decke zum Lueften raushaenge, und wenn ich sie reinhoen will, muss ich zuerst ungefaehr 45 schwarze kleine Tiere toeten, die sich gerade in die Daunen fressen - aber ich kann sie nicht waschen, weil es ist ja meine einzige Decke, etc,
trotzdem, es ist gut.
Also, wir sehn uns am Wochenende / an Weihnachten / an Silvester / bald!
Dienstag, 13. Dezember 2005
Montag, 12. Dezember 2005
La Virgen de Guadalupe
Heute ist der Tag der Jungfrau von Guadalupe. Mehr dazu spaeter...
hotmail geht grad nicht deswegen hier:
1. ALLES GUTE UND LIEBE ZUM GEBURTSTAG LIEBSTER JOCHEN!!
2. ALLES GUTE UND LIEBE ZUM GEBURTSTAG LIEBSTE SILKE !!
Was ich euch noch alles wuensche, sag ich lieber am Telefon bzw schreibe ich, wenn das mit dem Mail wieder funktioniert ... !
Katrin, Susi, Steffi: Das mit dem Christkindlmarkt am Samstag in Nbg klappt leider nicht (weil ich doch erst am Samstag nachmittag nach NM komme)! Koennt ihr denn nicht vielleicht am Sonntag? Das waer schoen. Wann seid ihr ueberhaupt in Neumarkt?
2. ALLES GUTE UND LIEBE ZUM GEBURTSTAG LIEBSTE SILKE !!
Was ich euch noch alles wuensche, sag ich lieber am Telefon bzw schreibe ich, wenn das mit dem Mail wieder funktioniert ... !
Katrin, Susi, Steffi: Das mit dem Christkindlmarkt am Samstag in Nbg klappt leider nicht (weil ich doch erst am Samstag nachmittag nach NM komme)! Koennt ihr denn nicht vielleicht am Sonntag? Das waer schoen. Wann seid ihr ueberhaupt in Neumarkt?
Boliche, La Marquesa und noch 5 Tage bis Deutschland
Nur noch drei Tage arbeiten, dann hab ich Urlaub, hurra!! Ich bin mittlerweile auch echt urlaubsreif, glaub ich. Diese Tage werden noch stressig, aber ich werde einfach weiterhin singen. Mittlerweile hab ich, was das betrifft, jegliches Schamgefühl verloren und singe den Gruppen mit Begeisterung Stille Nacht, O Tannenbaum, Leise rieselt der Schnee und Alle Jahre wieder vor. Irgendwie sind alle unsere Weihnachtslieder zwar schön, aber ein bisschen traurig, das sagen zumindest die Schülerchen. Dann singen sie mir ein mexikanisches Lied vor "yo te pido posaaadaaa" und es klingt ein bisschen, wie wenn bei uns jemand um 5 in der Früh "ein Prosit..." grölt. Morgen will die Schlaftablettengruppe mit mir essen gehen (nach dem Unterricht), und am Mittwoch die Jungs-Gruppe (während dem Unterricht), und am Donnerstag flieg ich schon! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf einen guten Kaffee freue, und auf eine Scheibe Schwarzbrot, und auf Lebkuchen, und Knödel (und natürlich auf euch) !
Das Wochenende war gut. Am Samstag war ich bei Betty's und Pau's Familie zum Pozole-Essen eingeladen; Pozole ist wahrscheinlich das Beste, was ich bisher gegessen hab: Suppe mit Huhn (natürlich), einer Maiskorn-Abart und noch einiges Undefinierbares, und dann wirft man noch folgende Zutaten jeweils frisch rein: Salat, Radieschen, Zwiebeln, Chili und Oregano. Dazu isst man Maistortillas mit Bohnenmus und Crema. Als Nachspeise hat's einen Kokos-Nuss-Kuchen gegeben, den ich wahrscheinlich erst in Deutschland vollständig verdaut habe. Hmm, lecker. Danach sind wir zum Bowling gegangen.
Heut früh um 9 bin ich mit ein paar von meinen Schülerchen zu La Marquesa gefahren, das ist eine Art "Naherholungsgebiet" zwischen Toluca und dem D.F.: eigentlich ein schönes Tal, aber es führt halt die Autobahn durch, deswegen büßt es etwas an Idylle und Harmonie ein. An der Strasse entlang sind Tausende von Essensständen, und was die Leute dort machen, ist: Go-Kart fahren und Reiten. Pferde, hurra! Wir sind geritten, was cool war, aber auch ein bisschen typische Touristenverarschung, wie man sie überall auf der Welt findet: alte, lahme Pferde werden eine halbe Stunde mit wechselnder Touristenlast einen kleinen Weg entlang geführt. Trotzdem war's cool, und ich hab mich mal wieder dran erinnert, dass ich dringend ein Pferd haben muss, irgendwann mal ...
Danach sind wir tatsächlich auf den Gipfel eines kleinen Berges geklettert, das war angesichts der Abneigung der Mexikaner gegenüber jeglicher Art von Bewegung schon ein kleines Wunder. Immerhin haben wir fast eine dreiviertel Stunde hoch gebraucht, und oben hat man nicht mal mehr die Lastwagen der Autobahn gehört. Das war schön!
Das Wochenende war gut. Am Samstag war ich bei Betty's und Pau's Familie zum Pozole-Essen eingeladen; Pozole ist wahrscheinlich das Beste, was ich bisher gegessen hab: Suppe mit Huhn (natürlich), einer Maiskorn-Abart und noch einiges Undefinierbares, und dann wirft man noch folgende Zutaten jeweils frisch rein: Salat, Radieschen, Zwiebeln, Chili und Oregano. Dazu isst man Maistortillas mit Bohnenmus und Crema. Als Nachspeise hat's einen Kokos-Nuss-Kuchen gegeben, den ich wahrscheinlich erst in Deutschland vollständig verdaut habe. Hmm, lecker. Danach sind wir zum Bowling gegangen.
Heut früh um 9 bin ich mit ein paar von meinen Schülerchen zu La Marquesa gefahren, das ist eine Art "Naherholungsgebiet" zwischen Toluca und dem D.F.: eigentlich ein schönes Tal, aber es führt halt die Autobahn durch, deswegen büßt es etwas an Idylle und Harmonie ein. An der Strasse entlang sind Tausende von Essensständen, und was die Leute dort machen, ist: Go-Kart fahren und Reiten. Pferde, hurra! Wir sind geritten, was cool war, aber auch ein bisschen typische Touristenverarschung, wie man sie überall auf der Welt findet: alte, lahme Pferde werden eine halbe Stunde mit wechselnder Touristenlast einen kleinen Weg entlang geführt. Trotzdem war's cool, und ich hab mich mal wieder dran erinnert, dass ich dringend ein Pferd haben muss, irgendwann mal ...
Danach sind wir tatsächlich auf den Gipfel eines kleinen Berges geklettert, das war angesichts der Abneigung der Mexikaner gegenüber jeglicher Art von Bewegung schon ein kleines Wunder. Immerhin haben wir fast eine dreiviertel Stunde hoch gebraucht, und oben hat man nicht mal mehr die Lastwagen der Autobahn gehört. Das war schön!
Freitag, 9. Dezember 2005
Meine Freunde vom mexikanischen Alpenverein ...
... werde ich wohl nie kennen lernen.
Mein Leben hier ist ja, wie ich wahrscheinlich schon ein bis zweimal anklingen hab lassen, zu ca. 99% auf die Schule konzentriert (das übrige Prozent machen die Tage aus, mit denen ich mit Pau im Kino war). Diese letzte Woche war Wahnsinn, ich war nur vom Arbeiten so müde, dass ich schon Probleme hatte, deutsch zu sprechen. Ich hab das mal ausgerechnet: alleine von Montag bis Mittwoch hab ich so viele Stunden gegeben, wie man in Deutschland in einer kompletten Woche unterrichtet: 22 Stunden a 60 Minuten macht 27,5 Stunden a 45 Minuten.
Naja, deswegen wollte ich Abwechslung.. hab, noch in Deutschland, im Internet von dieser Alpinisten-Gruppe gelesen, die lustige Expeditionen in die Berge unternehmen (kennt hier natürlich im Normalfall keine Sau). Die treffen sich jeden Donnerstag um 19:00 in Metepec, und da wollt ich schon ewig mal unbedingt hin. Also gestern. Da ich bis 21:00 arbeiten muss, bin ich danach in ein Taxi gestiegen und da hin gefahren. Cooles Haus, das "Kulturzentrum" in Metepec. Und was ich erlebt habe: es war keiner mehr da. Hervorragend. Ich kann nicht klettern gehen, ich kann nicht weggehen, und ich kann auch nicht in die Berge gehen. Ganz toll, Toluca.
Naja, wie auch immer.
Wir hatten gestern "Weihnachtsfeier" in der Schule. Das heißt, wir haben um 11:00 Schinkentoast mit Mayonnaise gegessen und Nescafe getrunken. War nett, und mir ist mal wieder aufgefallen, wie unglaublich schnell diese 3 Monate vergangen sind. Übrigens, seit gestern bin ich illegal in Mexiko! Das war nämlich das Ende unserer lustigen "Einwohneramtgeschichte": Am 08.12. läuft offiziell meine 3-monatige Aufenthaltsgenehmigung ab, und um die verlängern zu können, müsste ich zahlen und alle möglichen sinnlosen Dokumente abgeben. Das Datum auf meinem Stempel schaut aber mit ein bisschen guten Willen aus wie 18.09., statt 08.09., und dann passt's wieder. Mal schaun, ob das am Flughafen funktioniert.
Heute hab ich uebrigens meine ersten zwei weihnachtsgeschenke von meinen schuelerchen (alicia und elvira) gekriegt: cool.
Mein Leben hier ist ja, wie ich wahrscheinlich schon ein bis zweimal anklingen hab lassen, zu ca. 99% auf die Schule konzentriert (das übrige Prozent machen die Tage aus, mit denen ich mit Pau im Kino war). Diese letzte Woche war Wahnsinn, ich war nur vom Arbeiten so müde, dass ich schon Probleme hatte, deutsch zu sprechen. Ich hab das mal ausgerechnet: alleine von Montag bis Mittwoch hab ich so viele Stunden gegeben, wie man in Deutschland in einer kompletten Woche unterrichtet: 22 Stunden a 60 Minuten macht 27,5 Stunden a 45 Minuten.
Naja, deswegen wollte ich Abwechslung.. hab, noch in Deutschland, im Internet von dieser Alpinisten-Gruppe gelesen, die lustige Expeditionen in die Berge unternehmen (kennt hier natürlich im Normalfall keine Sau). Die treffen sich jeden Donnerstag um 19:00 in Metepec, und da wollt ich schon ewig mal unbedingt hin. Also gestern. Da ich bis 21:00 arbeiten muss, bin ich danach in ein Taxi gestiegen und da hin gefahren. Cooles Haus, das "Kulturzentrum" in Metepec. Und was ich erlebt habe: es war keiner mehr da. Hervorragend. Ich kann nicht klettern gehen, ich kann nicht weggehen, und ich kann auch nicht in die Berge gehen. Ganz toll, Toluca.
Naja, wie auch immer.
Wir hatten gestern "Weihnachtsfeier" in der Schule. Das heißt, wir haben um 11:00 Schinkentoast mit Mayonnaise gegessen und Nescafe getrunken. War nett, und mir ist mal wieder aufgefallen, wie unglaublich schnell diese 3 Monate vergangen sind. Übrigens, seit gestern bin ich illegal in Mexiko! Das war nämlich das Ende unserer lustigen "Einwohneramtgeschichte": Am 08.12. läuft offiziell meine 3-monatige Aufenthaltsgenehmigung ab, und um die verlängern zu können, müsste ich zahlen und alle möglichen sinnlosen Dokumente abgeben. Das Datum auf meinem Stempel schaut aber mit ein bisschen guten Willen aus wie 18.09., statt 08.09., und dann passt's wieder. Mal schaun, ob das am Flughafen funktioniert.
Heute hab ich uebrigens meine ersten zwei weihnachtsgeschenke von meinen schuelerchen (alicia und elvira) gekriegt: cool.
Mittwoch, 7. Dezember 2005
Lasst uns froh und munter sein.... und: der Nikolaus kann heimgehn
"Was ist los? Wieter du krank?" – ehh?? (So eine SMS von einem Schülcherchen)
Also, was ist los? Wie war das Wochenende? Ich bin gottseidank doch nicht krank geworden, obwohl ich es schon gedacht hätte. Das wär echt kein Spaß; sich um 6 Uhr früh bei ca. 5°C mit kaltem Wasser (Ja! Erraten! Das Gas ist mal wieder aus!) zu duschen reicht mir schon, danke schön. Das Ganze auch noch in erkältet, und ich weine.
Naja, wie gesagt, mir geht’s gut, das Wochenende war cool: Am Freitag war Christkindlmarkt in der Schule. Wir haben ein paar Stände aufgebaut, aber die Schülerchen haben sich (überraschenderweise) quasi ausschließlich für Glühwein und Wurst interessiert. Entsprechend war die Wurst nach einer Stunde bereits ausverkauft. Der Glühwein war ok, dafür, dass es ein mexikanisches selbstgemixtes Zeug war, und es war auch ungefähr so kalt wie normalerweise in Deutschland um die Zeit. Kerstin hat mich ausgelacht wegen meiner Kleidung, weil ich mit Schal, Handschuhen und Mantel ungefaehr wie das Michelin-Maennchen ausgeschaut hab.
Also, das war ganz nett.
Samstag wie immer erst mal Unterricht (V: "Ein Freund von mir möchte dich kennen lernen, weil du Deutsche bist. Wie wär's mit nächstem Mittwoch? (???)), etc, abends bin ich mit Kerstin, Pau und Betty (genau, Betty ist wieder aus Europa zurück) was trinken und in eine komische Art Salsa-Disko gegangen – ich glaub, langsam bin ich zu alt für so was. Ein blöder Kerl hat mich – auf Spanisch – gefragt, woher ich komme, ich hab – auf Spanisch – geantwortet, ab dem Zeitpunkt hat er "Englisch" geredet und ich hab ihn nicht mehr verstanden und verjagt.
Naja, am Sonntag waren wir auf einem Markt in San Mateo Atenco – da gibt's unendlich viele Lederschuhe, und wenn sie 15 EUR kosten, ist das schon viel – und danach zum ersten Mal tagsüber in Metepec. Das ist überraschend schön, dieses Metepec!
Aber was ich eigentlich erzählen wollte: Heute hatte ich ja schon vier Stunden, von 7-9 und von 10-12, und heute war es so absurd, dass ich Tränen gelacht habe: ich sitze angezogen wie beim Skifahren (Winterstiefel, Schal, dicker Pulli plus drei Schichten drunter, und Jacke – beinah hätt ich noch Handschuhe angezogen) in irgend einem mexikanischen Zimmer und singe verschiedenen Frauen "Lasst uns froh und munter sein" vor. Echt komisch! Das hab ich ungefähr zum letzten Mal gesungen, als ich selber auf den Nikolaus gewartet hab. Alicia und Elvira haben mitgemacht, aber so falsch, dass ich echt nicht mehr singen konnte vor Lachen..
Mittlerweile ist Dienstag. Gestern in meiner Abendgruppe hab ich die Geschichte vom heiligen Nikolaus erzählt. Na – wisst ihr die ???* Dann hab ich ihnen wieder vorgesungen, und als sie mitmachen wollten, hab ich wieder vor Lachen nicht weiter singen können. Lustig, lustig, tralalalalaa hört sich schon ohne mexikanischen Akzent relativ seltsam an. Gegen halb 9 war dann die "Nikolausfeier", auf die ich mich echt gefreut hab. Hurra, der Nikolaus kommt! Ich hatte unbewusst Schoko-Nikoläuse, Nüsse, Mandarinen, Plätzchen, heißen Glühwein und Lebkuchen im Kopf...
Hah, von wegen !! Was bringt mir der Nikolaus? Einen blöden Plastik-Kugelschreiber. Hallo???? Ich hab gesagt, Nikolaus, ich will Süßigkeiten! Immerhin hat er dann guten Willen gezeigt und mir folgendes als "Süßigkeiten" andrehen wollen: drei Kaugummis und einen Karamel-Lutscher. Ich will SCHOKOLADE, Mann !!! Das mit den Süßigkeiten haben die hier echt nicht so ganz kapiert. Pfui Teufel, dann lieber gleich Zwieback. Wir sitzen also draußen, Kindergeschrei von den Monstern, die mal wieder auf diese Piñata einprügeln (eine grellbunt-haarige mit "Süßigkeiten" gefüllte Pappfigur, die aus einer Simpsons-Folge stammen könnte) und das alles für ein paar blöde Lutscher. Also, wenn die mir als Kind so ein Teil vorgesetzt hätten, hätt ich mir eher gedacht, wozu anstrengen, wenn der Hauptpreis ein nach Holz schmeckender Erdbeerlutscher in Form eines Besens ist. Eh?? Haut eueren Scheiß alleine kaputt. Allerdings hab ich mich wieder halbtot gelacht über die Kinder, die wie wild auf dieses Pappteil eingeschlagen haben.
Wir Lehrer und Schülerchen haben noch lauwarmen Punsch gekriegt, und dann sind fast alle gegangen, außer mir. Ich war eh schon grantig weil ich es nicht mal geschafft hab, einem Kind ein paar von seinen dürftigen Süßigkeiten zu klauen und weil ich SCHOKOLADE wollte. Statt Schokolade hab ich dann noch "schnell" eine kleine Übersetzung reingedrückt gekriegt, die ich dann noch "schnell" bis um 22:30 fertig machen hab müssen. Spitzen-Organisation, mal wieder, ich bin wütend in J's Büro gesessen und hab alle möglichen Kinder angeschrien, dass sie gefälligst woanders weiter rumhampeln sollen – jetzt wissen die wenigstens, wer der wahre Knecht Ruprecht ist.
* Nikolaus war ein Bischof, der im 4.Jahrhundert n.Chr. in Kleinasien in einer Stadt namens [insert name here] gelebt hat. Diese Stadt wurde eines Tages von Seeräubern belagert, die die Bürger erpresst haben: sie haben die Versorgungsschiffe nicht in die Stadt gelassen und gesagt, sie würden ihnen erst wieder den Zugang gewähren, wenn die Bürger ihnen alles Gold der Stadt geben. Die braven Bürgerchen haben also alles vorhandene Gold für die Piraten zusammen gekratzt, doch es war nicht genug. Die Piraten also: ok, dann gebt uns all euere Kinder. Die Bürger, zwar wohl wissend, dass diese als Sklaven verkauft würden, haben abgewägt—hm, entweder wir sterben alle, oder nur unsere Kinder. OK, also unsere Kinder. Gerade als sie bereit waren, ihre Kinder zu opfern, ist der gute Nikolaus ins Spiel gekommen: Er hat den Piraten alle Schätze der Kirche gegeben und somit die Kinder gerettet.
Also, was ist los? Wie war das Wochenende? Ich bin gottseidank doch nicht krank geworden, obwohl ich es schon gedacht hätte. Das wär echt kein Spaß; sich um 6 Uhr früh bei ca. 5°C mit kaltem Wasser (Ja! Erraten! Das Gas ist mal wieder aus!) zu duschen reicht mir schon, danke schön. Das Ganze auch noch in erkältet, und ich weine.
Naja, wie gesagt, mir geht’s gut, das Wochenende war cool: Am Freitag war Christkindlmarkt in der Schule. Wir haben ein paar Stände aufgebaut, aber die Schülerchen haben sich (überraschenderweise) quasi ausschließlich für Glühwein und Wurst interessiert. Entsprechend war die Wurst nach einer Stunde bereits ausverkauft. Der Glühwein war ok, dafür, dass es ein mexikanisches selbstgemixtes Zeug war, und es war auch ungefähr so kalt wie normalerweise in Deutschland um die Zeit. Kerstin hat mich ausgelacht wegen meiner Kleidung, weil ich mit Schal, Handschuhen und Mantel ungefaehr wie das Michelin-Maennchen ausgeschaut hab.
Also, das war ganz nett.
Samstag wie immer erst mal Unterricht (V: "Ein Freund von mir möchte dich kennen lernen, weil du Deutsche bist. Wie wär's mit nächstem Mittwoch? (???)), etc, abends bin ich mit Kerstin, Pau und Betty (genau, Betty ist wieder aus Europa zurück) was trinken und in eine komische Art Salsa-Disko gegangen – ich glaub, langsam bin ich zu alt für so was. Ein blöder Kerl hat mich – auf Spanisch – gefragt, woher ich komme, ich hab – auf Spanisch – geantwortet, ab dem Zeitpunkt hat er "Englisch" geredet und ich hab ihn nicht mehr verstanden und verjagt.
Naja, am Sonntag waren wir auf einem Markt in San Mateo Atenco – da gibt's unendlich viele Lederschuhe, und wenn sie 15 EUR kosten, ist das schon viel – und danach zum ersten Mal tagsüber in Metepec. Das ist überraschend schön, dieses Metepec!
Aber was ich eigentlich erzählen wollte: Heute hatte ich ja schon vier Stunden, von 7-9 und von 10-12, und heute war es so absurd, dass ich Tränen gelacht habe: ich sitze angezogen wie beim Skifahren (Winterstiefel, Schal, dicker Pulli plus drei Schichten drunter, und Jacke – beinah hätt ich noch Handschuhe angezogen) in irgend einem mexikanischen Zimmer und singe verschiedenen Frauen "Lasst uns froh und munter sein" vor. Echt komisch! Das hab ich ungefähr zum letzten Mal gesungen, als ich selber auf den Nikolaus gewartet hab. Alicia und Elvira haben mitgemacht, aber so falsch, dass ich echt nicht mehr singen konnte vor Lachen..
Mittlerweile ist Dienstag. Gestern in meiner Abendgruppe hab ich die Geschichte vom heiligen Nikolaus erzählt. Na – wisst ihr die ???* Dann hab ich ihnen wieder vorgesungen, und als sie mitmachen wollten, hab ich wieder vor Lachen nicht weiter singen können. Lustig, lustig, tralalalalaa hört sich schon ohne mexikanischen Akzent relativ seltsam an. Gegen halb 9 war dann die "Nikolausfeier", auf die ich mich echt gefreut hab. Hurra, der Nikolaus kommt! Ich hatte unbewusst Schoko-Nikoläuse, Nüsse, Mandarinen, Plätzchen, heißen Glühwein und Lebkuchen im Kopf...
Hah, von wegen !! Was bringt mir der Nikolaus? Einen blöden Plastik-Kugelschreiber. Hallo???? Ich hab gesagt, Nikolaus, ich will Süßigkeiten! Immerhin hat er dann guten Willen gezeigt und mir folgendes als "Süßigkeiten" andrehen wollen: drei Kaugummis und einen Karamel-Lutscher. Ich will SCHOKOLADE, Mann !!! Das mit den Süßigkeiten haben die hier echt nicht so ganz kapiert. Pfui Teufel, dann lieber gleich Zwieback. Wir sitzen also draußen, Kindergeschrei von den Monstern, die mal wieder auf diese Piñata einprügeln (eine grellbunt-haarige mit "Süßigkeiten" gefüllte Pappfigur, die aus einer Simpsons-Folge stammen könnte) und das alles für ein paar blöde Lutscher. Also, wenn die mir als Kind so ein Teil vorgesetzt hätten, hätt ich mir eher gedacht, wozu anstrengen, wenn der Hauptpreis ein nach Holz schmeckender Erdbeerlutscher in Form eines Besens ist. Eh?? Haut eueren Scheiß alleine kaputt. Allerdings hab ich mich wieder halbtot gelacht über die Kinder, die wie wild auf dieses Pappteil eingeschlagen haben.
Wir Lehrer und Schülerchen haben noch lauwarmen Punsch gekriegt, und dann sind fast alle gegangen, außer mir. Ich war eh schon grantig weil ich es nicht mal geschafft hab, einem Kind ein paar von seinen dürftigen Süßigkeiten zu klauen und weil ich SCHOKOLADE wollte. Statt Schokolade hab ich dann noch "schnell" eine kleine Übersetzung reingedrückt gekriegt, die ich dann noch "schnell" bis um 22:30 fertig machen hab müssen. Spitzen-Organisation, mal wieder, ich bin wütend in J's Büro gesessen und hab alle möglichen Kinder angeschrien, dass sie gefälligst woanders weiter rumhampeln sollen – jetzt wissen die wenigstens, wer der wahre Knecht Ruprecht ist.
* Nikolaus war ein Bischof, der im 4.Jahrhundert n.Chr. in Kleinasien in einer Stadt namens [insert name here] gelebt hat. Diese Stadt wurde eines Tages von Seeräubern belagert, die die Bürger erpresst haben: sie haben die Versorgungsschiffe nicht in die Stadt gelassen und gesagt, sie würden ihnen erst wieder den Zugang gewähren, wenn die Bürger ihnen alles Gold der Stadt geben. Die braven Bürgerchen haben also alles vorhandene Gold für die Piraten zusammen gekratzt, doch es war nicht genug. Die Piraten also: ok, dann gebt uns all euere Kinder. Die Bürger, zwar wohl wissend, dass diese als Sklaven verkauft würden, haben abgewägt—hm, entweder wir sterben alle, oder nur unsere Kinder. OK, also unsere Kinder. Gerade als sie bereit waren, ihre Kinder zu opfern, ist der gute Nikolaus ins Spiel gekommen: Er hat den Piraten alle Schätze der Kirche gegeben und somit die Kinder gerettet.
Donnerstag, 1. Dezember 2005
Machismo für Fortgeschrittene
Was mich immer wieder erstaunt und überrascht in diesem Land ist diese unglaubliche und allerorten akzeptierte Macho-Kultur. Als Frau hat man hier, schlicht gesagt, verschissen. Außer, wenn man seinen ersten Freund heiratet und sofort mehrere Kinder in die Welt setzt.
Wehe, wenn es anders läuft!
- Wenn du zu viele Freunde hast, bist du eine puta (Hure)
- Wenn du einen Freund hast, und dich von ihm trennst, bist du eine puta (??? Wenn der Freund Schluss macht, ist alles ok), und deine Eltern werden nicht mehr mit dir reden, weil du Schande über die Familie bringst
- Wenn du mit deinem Freund zusammen wohnst, und aus irgendwelchen Gründen klappt die Beziehung nicht und du ziehst wieder aus, heißt es: man hat sie "zurück gebracht", sie wurde nicht gewollt, sie ist schon "benutzt", und sie ist eine puta. Falls du das Glück hast, noch mal einen Mann zu finden, der das akzeptiert, wirst du mit Sicherheit vehemente Probleme mit seiner Familie kriegen.
Und für die Jungs? Ist alles gut. Kein Problem. Wenn er ein Mädel nach dem anderen abschleppt, heißt es, "er mag die Frauen halt".
Das Resultat ist: es kommt tatsächlich nicht so selten vor, dass eine Frau ihrem Freund ein Kind anhängen will, damit er sie heiratet. Geschätzte 30% (!) der Hochzeiten kommen nur wegen einem Kind zustande. Und wer tatsächlich aus freiem Willen heiratet, kriegt entweder sofort Kinder und wird Hausfrau (arbeiten gehen, als Frau? Nicht kochen können, als Frau? Um Gottes Willen.), oder ist nicht normal. Alles andere wird gesellschaftlich geächtet.
Wie immer gilt auch hier: das ist die Meinung der breiten Masse; je geringer die Bildung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen so denken. Nicht alle vertreten diese Meinung, und die Tendenz, zumindest unter den "elitären Jugendlichen" (also unter meinen Schülern) geht sicher in eine aufgeklärtere Richtung.
Aber ich find's trotzdem Wahnsinn.
Sogar im Sprachgebrauch manifestiert sich dieser Machismo ziemlich deutlich. Alles, was mit "padre" zu tun hat, ist positiv: Qué padre! Heisst: Ach, toll! Super! Spitze! (Beliebig steigerungsfähig zu padrísimo, padrisísimo, etc)
Alles, was mit "madre" zu tun hat, ist negativ:
Desmadre (Sauerei / Besäufnis), huele a madres (es stinkt), estoy hasta la madre (ich hab jetzt keinen Bock mehr), chinga tu madre (xxx), me vale madre (is mir scheißegal), ni madre (auf keinen Fall), etc.
Find ich irgendwie uncool.
Wehe, wenn es anders läuft!
- Wenn du zu viele Freunde hast, bist du eine puta (Hure)
- Wenn du einen Freund hast, und dich von ihm trennst, bist du eine puta (??? Wenn der Freund Schluss macht, ist alles ok), und deine Eltern werden nicht mehr mit dir reden, weil du Schande über die Familie bringst
- Wenn du mit deinem Freund zusammen wohnst, und aus irgendwelchen Gründen klappt die Beziehung nicht und du ziehst wieder aus, heißt es: man hat sie "zurück gebracht", sie wurde nicht gewollt, sie ist schon "benutzt", und sie ist eine puta. Falls du das Glück hast, noch mal einen Mann zu finden, der das akzeptiert, wirst du mit Sicherheit vehemente Probleme mit seiner Familie kriegen.
Und für die Jungs? Ist alles gut. Kein Problem. Wenn er ein Mädel nach dem anderen abschleppt, heißt es, "er mag die Frauen halt".
Das Resultat ist: es kommt tatsächlich nicht so selten vor, dass eine Frau ihrem Freund ein Kind anhängen will, damit er sie heiratet. Geschätzte 30% (!) der Hochzeiten kommen nur wegen einem Kind zustande. Und wer tatsächlich aus freiem Willen heiratet, kriegt entweder sofort Kinder und wird Hausfrau (arbeiten gehen, als Frau? Nicht kochen können, als Frau? Um Gottes Willen.), oder ist nicht normal. Alles andere wird gesellschaftlich geächtet.
Wie immer gilt auch hier: das ist die Meinung der breiten Masse; je geringer die Bildung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen so denken. Nicht alle vertreten diese Meinung, und die Tendenz, zumindest unter den "elitären Jugendlichen" (also unter meinen Schülern) geht sicher in eine aufgeklärtere Richtung.
Aber ich find's trotzdem Wahnsinn.
Sogar im Sprachgebrauch manifestiert sich dieser Machismo ziemlich deutlich. Alles, was mit "padre" zu tun hat, ist positiv: Qué padre! Heisst: Ach, toll! Super! Spitze! (Beliebig steigerungsfähig zu padrísimo, padrisísimo, etc)
Alles, was mit "madre" zu tun hat, ist negativ:
Desmadre (Sauerei / Besäufnis), huele a madres (es stinkt), estoy hasta la madre (ich hab jetzt keinen Bock mehr), chinga tu madre (xxx), me vale madre (is mir scheißegal), ni madre (auf keinen Fall), etc.
Find ich irgendwie uncool.
Die Feier der toluquenischen Pseudo–Elite und Cuernavaca
Am Samstag war ich endlich mal wieder auf einer Feier. Ganz schön lang her gewesen! Es war der 23.Geburtstag irgendeines Freundes eines Schülers von Kerstin, und dementsprechend hab ich auch nur 2 Leute gekannt, nämlich Kerstin und ebendiesen Schüler mit dem schönen Namen Octavio.
Auf dieser Feier war eine Ansammlung von Schickimicki-Typen anzutreffen, die einer Münchner After-Work-Party in der Reitschule Konkurrenz gemacht hätte ! Die Jungs im Anzug oder zumindest auf jeden Fall in Hemd, die Mädels am Besten ohne Strümpfe in HighHeels – dazu muss erwähnt werden, dass wir IM FREIEN gestanden sind: Die Location war nämlich ein mittelgroßer Garten, komplett mit Zeltdach überzogen. Man feiert also in Toluca Ende November draußen, alles klar. Wir hatten geschätzte 10°C Wohlfühl-Temperatur.
Wenigstens war das Essen spitzenklasse (frijoles (Bohnenmus), pollo con mole verde (Huhn mit grüner Pampe), mole rojo (rote, schwere Pampe), Chicarrón (getrocknete Schweinehaut, mmmhh), nogal (Kaktus) mit Chili, und natürlich massenweise Tortillas.
Ansonsten waren die einzigen beiden Attraktionen der Party:
1) die Geschichten von Octavio, der erzählt hat, dass er im Rahmen eines Wettessens mal 9 große Pizzas gegessen hat, und dass er 2 ganze Flaschen Tequila trinken kann, ohne blind zu werden oder zu sterben
2) das Unterhosenspiel. Wir sitzen, nichtsahnend, frierend und leicht gelangweilt auf unseren Plastikstühlen im Garten, hören uns zum 100.Mal irgend ein unfassbar schlechtes Lied an (and god asked the people, why are you so quiet?). Auf einmal springen mehrere Jungs auf und rennen in Scharen zu zwei verschiedenen Typen. Je zu 3. oder 4. packen sie ihre Opfer ungefähr an der Hüfte, zerren an den Klamotten und schleudern sie halb durch die Gegend— Kerstin und ich, fassungslos, "was geht hier vor?" Octavio: "ach, das ist ein Spiel. Sie haben ihnen die Unterhosen zerrissen und ausgezogen."
Ach sooo.
Die Unterhosen sind dann eine Zeitlang zerfetzt auf dem Rasen rumgelegen, schade, dass ich die nicht fotografiert hab.
Und am Sonntag in Cuernavaca: War's schön! Wir waren nur – feierbedingt – ziemlich müde, und dass wir um 9:00 früh 2,5 Stunden kurvige Strecke fullspeed Bus gefahren sind und das Kind vor uns in eine Plastiktüte gereihert hat, hat unser Wohlbefinden spontan nicht unbedingt gestärkt.
Was sonst noch los war:
Dienstag: Volksfest in Zinacantepec. Ist genauso wie Volksi in Neumarkt, nur ohne Bierzelte und Maßkrüge. Aber, ehrlich gesagt, den mexikanischen "Fahrgeschäften" trau ich noch weniger als anderen, ich hab mich ziemlich gewundert, dass ich nach 10 Minuten Überschlag-Überschlag-Überschlag-Überschlag (ich war mir bereits sicher, dass sie ein Problem mit der Steuerung haben und das Gerät nie wieder stoppen können) doch lebend rausgekommen bin.
Auf dieser Feier war eine Ansammlung von Schickimicki-Typen anzutreffen, die einer Münchner After-Work-Party in der Reitschule Konkurrenz gemacht hätte ! Die Jungs im Anzug oder zumindest auf jeden Fall in Hemd, die Mädels am Besten ohne Strümpfe in HighHeels – dazu muss erwähnt werden, dass wir IM FREIEN gestanden sind: Die Location war nämlich ein mittelgroßer Garten, komplett mit Zeltdach überzogen. Man feiert also in Toluca Ende November draußen, alles klar. Wir hatten geschätzte 10°C Wohlfühl-Temperatur.
Wenigstens war das Essen spitzenklasse (frijoles (Bohnenmus), pollo con mole verde (Huhn mit grüner Pampe), mole rojo (rote, schwere Pampe), Chicarrón (getrocknete Schweinehaut, mmmhh), nogal (Kaktus) mit Chili, und natürlich massenweise Tortillas.
Ansonsten waren die einzigen beiden Attraktionen der Party:
1) die Geschichten von Octavio, der erzählt hat, dass er im Rahmen eines Wettessens mal 9 große Pizzas gegessen hat, und dass er 2 ganze Flaschen Tequila trinken kann, ohne blind zu werden oder zu sterben
2) das Unterhosenspiel. Wir sitzen, nichtsahnend, frierend und leicht gelangweilt auf unseren Plastikstühlen im Garten, hören uns zum 100.Mal irgend ein unfassbar schlechtes Lied an (and god asked the people, why are you so quiet?). Auf einmal springen mehrere Jungs auf und rennen in Scharen zu zwei verschiedenen Typen. Je zu 3. oder 4. packen sie ihre Opfer ungefähr an der Hüfte, zerren an den Klamotten und schleudern sie halb durch die Gegend— Kerstin und ich, fassungslos, "was geht hier vor?" Octavio: "ach, das ist ein Spiel. Sie haben ihnen die Unterhosen zerrissen und ausgezogen."
Ach sooo.
Die Unterhosen sind dann eine Zeitlang zerfetzt auf dem Rasen rumgelegen, schade, dass ich die nicht fotografiert hab.
Und am Sonntag in Cuernavaca: War's schön! Wir waren nur – feierbedingt – ziemlich müde, und dass wir um 9:00 früh 2,5 Stunden kurvige Strecke fullspeed Bus gefahren sind und das Kind vor uns in eine Plastiktüte gereihert hat, hat unser Wohlbefinden spontan nicht unbedingt gestärkt.
Was sonst noch los war:
Dienstag: Volksfest in Zinacantepec. Ist genauso wie Volksi in Neumarkt, nur ohne Bierzelte und Maßkrüge. Aber, ehrlich gesagt, den mexikanischen "Fahrgeschäften" trau ich noch weniger als anderen, ich hab mich ziemlich gewundert, dass ich nach 10 Minuten Überschlag-Überschlag-Überschlag-Überschlag (ich war mir bereits sicher, dass sie ein Problem mit der Steuerung haben und das Gerät nie wieder stoppen können) doch lebend rausgekommen bin.
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